Schneckenreaktor STYX im Pyrolyse-Technikum

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Im Pyrolysetechnikum des Instituts für Technische Chemie kommt der Schneckenreaktor STYX für Forschungsarbeiten zur Pyrolyse verschiedenster organischer Materialien zum Einsatz. Der Fokus liegt gegenwärtig auf der Verwertung gemischter Kunststoffabfälle. Diese werden zuvor im institutseigenen Feed Preparation Laboratory konditioniert. Die patentierte Reaktortechnologie des STYX ermöglicht mit ihrer Trogschnecken-Bauweise die Einstellung konstanter Pyrolysetemperaturen und definierter Feststoffverweilzeiten. Mittels eines integrierten Heißgas-Filtersystems werden Pyrolysegase und -dämpfe partikelfrei aus dem Reaktor abgezogen. Die nachgeschaltete mehrstufige Kondensationseinheit, bestehend aus Doppelrohr‑Wärmeübertragern und elektrostatischen Abscheidern, trennt die kondensierbaren Pyrolyseprodukte ab. Die erzeugten Produktfraktionen können so individuellen Folgeuntersuchungen unterzogen werden.

Einsatzstoffabhängig wird zur Moderation des Wärme- und Stofftransports im Reaktor Quarzsand zugegeben. Additive wie Sorbentien und Katalysatoren können ebenfalls mit den Einsatzstoffen zudosiert werden. Weiterhin steht eine nachgeschaltete Upgrading-Stufe zur Untersuchung der Produktbeeinflussung durch z.B. Additiv- oder Katalysatoreinsatz zur Verfügung.

Der Reaktor ist elektrisch beheizt und umfangreich instrumentiert. So ist ein weitestgehend automatischer Betrieb und die exakte Bilanzierung der Massen- und Energieströme des Pyrolyseprozesses möglich. So stellt der Forschungsreaktor STYX ein wertvolles Werkzeug für die Weiterentwicklung der Kunststoffpyrolyse dar.