Chemisches Recycling von gemischten Kunststoffabfällen

Grafik ITC KITKIT Markus Oberacker

Im Kontext der Schaffung einer umfassenden Kreislaufwirtschaft zum Schutze des Klimas, der Umwelt und der natürlichen Ressourcen sind nachhaltige Verwertungswege für alle Kunststoffabfälle erforderlich. Zur Schließung des Kohlenstoffkreislaufs müssen daher die etablierten mechanischen Recyclingverfahren um das chemische Recycling ergänzt werden.

Bei der Pyrolyse, welche zu den chemischen Recyclingverfahren gehört, werden biogene Abfälle und Kunststoffabfälle in inerter Atmosphäre und bei erhöhter Temperatur in gasförmige, flüssige und feste Produkte umgesetzt, um fossile petrochemische Rohstoffe zu ersetzen.

Bei der Vergasung werden aufbereitete biogene und organische Abfälle als Ersatz für Schweröl oder Kohle unter Zugabe von Sauerstoff in Synthesegas umgewandelt. Die Vergasung als partieller Oxidationsprozess bei hohen Temperaturen ist eine wichtige Wasserstoff- und Kohlenmonoxidquelle für die industrielle Produktion von chemischen Zwischenprodukten im großen Maßstab.

Neben Forschung und Technologieentwicklung zu den thermochemischen Recyclingverfahren befasst sich das ITC mit der Optimierung der Prozessketten vom Mischkunststoffabfall zum Rohstoff, deren Skalierung in den industriellen Anwendungsmaßstab und der Bewertung der Ressourcen- und Energieeffizienz als Beitrag zu Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft. Im Carbon Cycle Lab werden hierzu die Pilotanlagen betrieben. Die Arbeitsgruppe Systembewertung führt auf dieser Datenbasis technoökonomische Bewertungen durch und erarbeitet Studien.